1. Tag: Einschiffung in Longyearbyen, Spitzbergen
Individuelle Anreise nach Longyearbyen (eine direkte Anreise aus der Schweiz ist nicht möglich, sondern es muss eine Zwischenübernachtung in Oslo eingeplant werden). Falls Sie noch etwas Zeit haben, empfehlen wir den Besuch des hochinteressanten Svalbard-Museums in Longyearbyen. Um 16 Uhr beginnt die Einschiffung. Nach dem Kabinenbezug und einer Sicherheitsübung heisst es "Leinen los" und Sie segeln in Richtung Westen. Während dem ersten Abendessen an Bord können Sie Ihre Mitpassagiere und die Crew kennenlernen.
2. Tag: Alkhornet
In Trygghamna besichtigen Sie die Überreste einer englischen Walfangstation aus dem 17. Jahrhundert und einer Jagdstation der Pomoren (russische Jäger) aus dem 18. Jahrhundert. Sie wandern weiter zur 428 Meter hohen Klippe Alkhornet, auf der etwa 10'000 Paare verschiedener Seevögel brüten. Die Klippen bestehen aus metamorphem Carbonatgestein, das mehr als eine Milliarde Jahre alt ist. Die Tundra am Fusse der Klippe bietet nahrhafte Weideflächen für Rentiere, Brutstätten für Gänse und Verstecke für Polarfüchse. Dieser Ort ist daher ideal, um Eisbären, Polarfüchse und Rentiere zu beobachten.
Anschliessend segeln Sie im Forlandsundet, wo sich wahrscheinlich viel Treibeis angesammelt hat. Wenn der Eingang zum Fjord eisfrei ist, fahren Sie am späten Abend in den St. Johns Fjord. Dieses geschützte Fjordsystem mit mehreren Gletschern ist einer der Lieblingsplätze des Kapitäns.
3. Tag: Fuglehuken & Magdalenefjord
Wenn das Wetter es zulässt, segeln Sie bis nach Fuglehuken, dem nördlichsten Punkt von Prins Karls Forlandet. Willem Barents soll im Juni 1596 der erste Reisende gewesen sein, der hier Spitzbergen betrat. Auf den steilen Klippen nisten viele Trottellummen sowie Dreizehenmöwen und auch Gräber von Walfängern können Sie hier finden. Nach einer Wanderung fahren Sie weiter Richtung Norden zur atemberaubenden blaugrünen Bucht des Magdalenefjords, einem der beeindruckendsten Fjorde Spitzbergens. Dieser Fjord im Nordwesten Spitzbergens wurde von Willem Barents entdeckt und benannt. Mit seinen schroffen und spitzen Berggipfeln und beeindruckenden Gletschern befinden Sie sich hier in einem kleinen arktischen Paradies. In der Mündung des Fjords, bei Graveneset, befinden sich, zwischen den Überresten zweier Tranöfen, in denen das Fettgewebe der Wale gekocht wurde, die Gräber von etwa 160 Walfängern aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
4. Tag: Smeerenburg
Auf der Insel Amsterdamøya erhalten Sie einen guten Einblick in den Walfang des 17. Jahrhunderts. Hier befindet sich Smeerenburg, eine ehemalige Siedlung niederländischer Walfänger, die zwischen 1617 und 1646 zum Zentrum des niederländischen Walfangs wurde. Die Siedlung bestand aus Lager- und Wohnhäusern sowie einer Schmiede. In hufeisenförmigen Tränenöfen wurde Tran aus dem Fettgewebe der getöteten Wale, u.a. für Seife und als Brennstoff für Lampen, gewonnen.
Heute ist von den Aktivitäten, die hier vor 400 Jahren stattfanden, nur noch wenig zu sehen. Hier und da finden sich noch Reste von Tränenöfen, Gräbern und Häusern. Nach dem Landgang erhalten Sie einen ausführlichen Vortrag über den Walfang in Smeerenburg, während Sie Kurs auf Sallyhamna nehmen. In diesem flachen Gebiet werden häufig Eisbären gesichtet. Halten Sie also Ihr Fernglas bereit!
5. Tag: Der “Zeeuwsche Uitkijck” und “Spitze Berge”
Bei guten Bedingungen können Sie heute in der Nähe vom sogenannten "Zeeuwsche Uitkijck" an Land gehen. Hier bauten Walfänger aus Zeeuwse im Jahr 1617 eine Trankocherei und konnten vom höchsten Punkt der Insel aus gut über das Meer nach Walen Ausschau halten. Sie folgen der historischen Route zum 150 Meter hohen Gipfel der Insel, dem Utkiken. An der Küste befinden sich Reste der Tränenöfen und Gräber niederländischer Walfänger, die im gefrorenen Untergrund sehr gut erhalten sind. Anschliessend segeln Sie weiter Richtung Süden. Auf dem Weg nach Virgohamna können Sie deutlich sehen, warum Willem Barents den Namen Spitzbergen für das Land wählte, das er entdeckt hatte. Die steilen Berge mit ihren scharfkantigen Gipfeln in dieser Gegend sind die auffälligsten von Spitzbergen!
Bei Virgohamna, einer kleinen Bucht an der Nordküste der Däneninsel, befindet sich die Harlinger Trankocherei. Da auf Smeerenburg für Händler aus Stavoren und Harlingen kein Platz mehr für ihre Tranöfen war, wichen sie 1636 auf die benachbarte Däneninsel aus. Zu diesem Zeitpunkt war die Walpopulation bereits deutlich rückläufig. Nach nur 10 Jahren stellte die Harlinger Trankocherei ihre Aktivitäten schliesslich ein. Die Überreste der Tränenöfen, der dazugehörigen Gebäude und einiger Gräber aus der Walfangzeit sind noch heute sichtbar.
6. Tag: Kongs- und Krossfjord
Sie fahren zum wunderschönen Kongs- bzw. Krossfjord, wo Sie von der imposanten Front des Gletschers vom 14. Juli empfangen werden. Bartrobben liegen oft auf den zerbrochenen Eisschollen, und in der Nähe des Gletschers brüten Trottellummen, Dreizehenmöwen und Papageientaucher.
Diese Fjorde beherbergen viel Sehenswertes. So können Sie zum Beispiel auf der Halbinsel Blomstrandhalvøya anlanden, wo bei Ny London die Überreste einer Marmor-Mine zu sehen sind. Von dort haben Sie auch einen schönen Blick auf den Tre Kroner, die drei charakteristischen Berggipfel, die durch ihre Eiskappen regelrecht leuchten.
Eine Alternative bei schlechten Wetterbedingungen ist ein Besuch der ehemaligen Bergbaustadt Ny Alesund. Ny Alesund ist die nördlichste Siedlung der Welt und heute ein renommiertes Polarforschungszentrum. Namhafte Persönlichkeiten wie der norwegische Entdecker Roald Amundsen und der Luftfahrtpionier Umberto Nobile haben hier ihre historischen Polarexpeditionen begonnen.
7. - 8. Tag: In Richtung Barentsburg
Es geht zurück nach Süden Richtung Isfjord. Unterwegs legen Sie wenn möglich einen Zwischenstopp in der geschützten Bucht des St. Johns Fjords ein. Abhängig von der Möglichkeit, einen Platz im Hafen von Barentsburg zu reservieren, segeln Sie danach in Richtung der russischen Bergbausiedlung. Barentsburg wurde 1924, als es noch eine niederländische Bergbausiedlung war, von der Nederlandsche Spitsbergen Compagnie nach dem Entdecker Spitzbergens benannt: Willem Barents. Im Jahr 1926 wurde der Ort von den Russen übernommen und entwickelte sich zu einem Bergbaudorf mit mehr als 1'000 Einwohnern. Heute leben hier noch rund 400 Menschen hauptsächlich russischer oder ukrainischer Abstammung. Da die Mine schon lange nicht mehr rentabel ist, konzentrieren sie sich zunehmend auf den Tourismus. Am Abend können Sie auf eigene Faust, zusammen mit einem Teil der Crew der Noorderlicht, in einer der Gastwirtschaften die lokal gebrauten Biere und andere russische Köstlichkeiten geniessen.
9. Tag: Rijpsburg
Am Vormittag unternehmen Sie einen kurzen Spaziergang durch Barentsburg, wo der Expeditionsleiter Ihnen die Sehenswürdigkeiten des Bergbaudorfes zeigt. Vom Kai aus steigen Sie etwa 140 Holzstufen hinauf, bevor Sie zur Hauptstrasse gelangen. Die Sowjetzeit hat deutliche Spuren hinterlassen: Im Zentrum des Dorfes befinden sich eine lebensgrosse Büste Lenins, Tafeln mit Bildern von Arbeitern und modernistische Sowjetgebäude, ebenso wie die nördlichste Bierbrauerei der Welt und das Pomor-Museum.
Wenn das Wetter es erlaubt, segeln Sie im Anschluss nach Borebukta. Sie werden versuchen, so nah wie möglich an das nordwestliche Ende heranzukommen, um einen Blick auf die steile Gletscherfront des Borebreen zu werfen.
10. Tag: Longyearbyen
Am Morgen führen Sie einen letzten Landgang am Kap Bohemanflya durch. Hier finden Sie ein Stück Geschichte in Form der ehemaligen niederländischen Mine in Rijpsburg. Sie besuchen eine alte Hütte aus dem Jahr 1900 und erkunden die Fundamente von weiteren, abgerissenen Hütten. Seit dem 31. August 1920 gibt es auch ein Denkmal für Königin Wilhelmina in Form einer grossen Steinpyramide.
Wenn das Wetter es zulässt, werden Sie den Rest des Tages damit verbringen, zurück nach Longyearbyen zu segeln. Geniessen Sie nach Ihrer Ankunft etwas Freizeit um letzte Souvenirs zu kaufen oder die Ortschaft zu erkunden. Gegen Abend werden Sie wieder an Bord erwartet, wo die Crew eine letzte Überraschung für Sie bereithält.
11. Tag: Ausschiffung in Longyearbyen, Spitzbergen
Ausschiffung nach dem Frühstück und individuelle Heim- oder Weiterreise.